Wiring



Lötarbeiten an einer E-Gitarre sind immer dann erforderlich, wenn man seine Gitarre modifizieren, reparieren oder Teile ersetzen möchte. Dieses kann aus den unterschiedlichen Gründe erfolgen. Schlechte Poties, wackelige Lötstellen, billige Verbindungskabel, der Sound passt nicht zu den eigenen Vorstellungen, Einbau von neuen Pickups oder weil ein Bauteil seinen Geist aufgegeben hat.

Merke:
Wenn man sich in Bezug auf die eigenen handwerklichen oder löttechnischen Fähigkeiten nicht ganz sicher ist sollte man immer einen Fachmann aufsuchen!


Welche Werkzeuge benötige ich?




Lötkolben

Am besten eignen sich dafür Lötstationen. Diese sind von der Anschaffung teuerer, halten aber dafür den Lötkolben auf eine gleichbleibende Temperatur. Sicher gibt es auch viele Fälle wo ein einfacher Lötkolben ausreicht aber in diesen Situationen kann es schwierig werden, wenn entweder viel oder wenig Temperatur bernötigt wird. Einen Widerstand mit 450 °C zu erneuern ist nicht gerade ratsam.


Lötzinn

Dabei handelt es sich in der Regel um eine Legierung aus Zinn, Blei und Kupfer. Der Schmelzpunkt von Lötzinn ist sehr niedrig und liegt bei etwa 185 °C. Kupferanteile sorgen dafür, daß sich beim Löten die Kupferleiterbahn nicht so schnell auflöst. Ein evtl. vorhandener Silberanteil bewirkt, daß der Schmelzpunkt nochmal etwas niedriger liegt. Das Lot soll damit besser fließen und die Lötstellen schöner glänzen.


Entlötlitze

Falsch gelötetes Lötzinn kann hiermit wieder mühelos entfernt werden. Auf das erhärtete Lötzinn gelegt und durch ein erneutes erwärmen nimmt es das Lötzinn im flüssigen Zustand fast reststandslos auf.


Entlötpumpe

Eine Entlötpumpe dient zum Absaugen von verflüssigtem Lötzinn beim Lösen einer Lötverbindung. Durch Drücken eines Knopfes wird eine Feder ausgelöst und der zurückweichende Kolben erzeugt im Bereich einen starken Unterdrucks, in den die Luft von außen einströmt. So schlägt die Spitze nicht auf die Lötstelle.


Seitenschneider

Seitenschneider werden insbesondere bei Elektroinstallationen zum Schneiden der einzelnen Adern eines Kabels benutzt. Es gibt verschiedene Ausführungen dieser Zange. Kraftseitenschneider sind meist große Seitenschneider und eignen sich besonders gut zum durchtrennen von Gitarrensaiten.


Spitzzange

Eine Spitzzange ist eine Zange mit zwei aufgeraute flache Backen zum Greifen von Gegenständen. Durch die spitz zulaufende Form kann man auch in kleine Öffnungen hineingegriffen. Sie ist Ideal zum halten von Drähten und Kabel.


Krokodilklemme

Krokodilklemmen dienen zur schnellen Herstellung von lösbaren elektrischen Verbindungen. Man kann diese Klemmen auch gut zur Fixierung von Kabel benutzen.



Tips und Beobachtungen


Kalte Lötstellen kann man am besten verhindern, indem man die Kontaktzeit der Lötkolbenspitze mit dem Lot möglichst kurz hält. Also einfach schnell arbeiten. Lötkolben mit großer Leistung (50-80W) sind in der Lage bei Kontakt mit dem Bauelement sofort die nötige Wärme nachzuschieben. Nach meiner Erfahrung sollte die Spitze so kurz und dick sein, wie es für die Arbeiten noch möglich ist. (Hohe Wärmekapazität und gute Wärmeleitung zum Heizelement.)

Dauerlötspitzen werden von kupferhaltigem Lot angegriffen. Es empfiehlt sich daher auf Lötzinn mit Kupfer-Zusatz (Sn60Pb38Cu2) zu verzichten. Weiterhin steigt die Lebenserwartung von Lötspitzen deutlich an, wenn sie immer mit Zinn benetzt sind. Man sollte den Lötkolben also immer mit den Zinnresten in die Ablage legen und erst vor der nächsten Lötstelle am feuchten Schwamm abwischen.

Zur Reinigung der Spitze hat sich hier seit einiger Zeit auch ein "Metallschwamm" bewährt. Das ist ein Knäuel aus groben Metallspänen, wie sie auch als Topfreiniger verkauft werden. Die Wirkung ist überzeugend und man muß kein Wasser mehr nachgießen.

Das Flußmittel hat die Aufgabe die Oxidationsschicht der Metalle aufzulösen. Gleichzeitig verhindert es eine Oxidation des flüssigen Lotes. Benötigt man mehr Flußmittel, z.B. für große Anschlußfahnen und Buchsen, kann man Kolophonium nehmen (Geigenharz). Kolophonium ist eine schwache Säure, Einfach kurz die Lötkolbenspitze reinstecken. Das ist wahrscheinlich technisch nicht ganz korrekt, geht aber gut.

Wenn die Flußmittelrückstände stören, kann man sie meistens mit Brennspiritus, Alkohol, Benzin, Isopropanol oder einem professionelleren Lösungsmittel auflösen.


Sonstiges Werkzeug


Je nach Lötarbeiten benötigen man noch eine Pinzette, Abisolier­zange, Schere, Schmirgelpapier und einen Schraubendreher.

Mit einer so genannten ditten Hand, dass ist ein schweres Gestell mit verstellbaren Armen, deren Hände aus kräftigen Krokodilklemmen bestehen, werden Platinen oder Bauelemente in definierte Positionen fixiert.

Praktisch ist auch immer eine stationäre Lupenleuchte. So kann gleichzeritig das Problem der Lötplatzbeleuchtung beseitigt werden.